Petra Kutika-Kölzer (41) kommt aus Budapest, Ungarn. Wir haben die Export Sales Managerin auf der Startlinie des Vienna City Marathons getroffen und ein Laufgespräch geführt.
Petra, was magst du am meisten am Laufen?
Es gibt eine Million Dinge, die ich am Laufen liebe. Aber das Wichtigste ist: Laufen macht mich glücklich. Wenn ich mich nicht gut fühle, dann laufe ich. Alles wird klar und ich bin einfach glücklich und dankbar. Es ist ein komisches Gefühl. Aber es isch auch wie eine Batterie, die wieder aufgeladen wird. Wenn ich alleine lauf, dann kann ich mich nur um mich kümmern. Wenn ich mit Freunden laufe, dann unterhalten wir uns einfach. Und das gibt mir Kraft. Und dann fühle ich, dass alles möglich ist. Das Leben ergibt einen Sinn. Jeder sollte das erleben können.
Wie wurdest du Läuferin?
Jetzt wirkt das fast ein bisschen komisch. Ich dachte, wenn ich laufe, kann ich alles essen, wenn ich einfach 10 Kilometer pro Tag laufe. Natürlich funktionierte das zu Beginn nicht wirklich. Mein Körper war nicht an die Leistung angepasst und schmerzte überall. Zu Beginn habe ich nur gelitten. Aber ich wollte laufen. Immer und immer wieder, weil es sich positiv Gefühle ermöglichte und mir Kraft gab. Ich lernte meinen Körper kennen und wie ich mich um ihn kümmern muss.
Mein erstes Renne war im August 2017 in Magyarkanizsa in Serbien, wo meine Verwandten leben. Die haben mich zu diesem Rennen eingeladen. Die ganze Familie sass vor dem Haus und wartete auf mich und meine Cousine. Unser Ziel war einfach durchzustehen. Und das taten wir. Und es gab uns soviel Motivation, dass wir das Laufen seriöser anpacken wollten.
Was ist deine liebste Lauferinnerung?
Mein Halbmarathon in Wien im April, als 45’000 Personen zusammen durch die Stadt liefen. Es ist eine schöne Stadt und ich habe zuvor nie soviele Läuferinnen und Läufer an einem Platz gesehen. Und alle haben zusammen gegen die brütende Hitze gekämpft. Das war ein grosser Moment in meinem Leben.
Hast du eine Lieblingsstrecke?
Meine Lieblingsstrecke ist in Budapest das Donauufer in Buda auf der einen Seite und Pest auf der anderen. Auf diesem Weg sieht man die ganze Stadt mit den sieben Brücken.
Was ist dein liebstes Training?
Ich mag langes Mitteltempo-Training. Alle zwei Wochen laufe ich mit dem POLAR Hungary-Laufclub. Da machen wir Tempo-Training mit professionellen Coaches. Diese Trainings helfen mir meine Ziele zu erreichen.
Läufst du alleine oder mit Freunden?
Beides. Und beides sind unterschiedliche Erlebnisse. Aber sie helfen mir immer meine Batterien aufzuladen.
Bist du in einer Laufgruppe?
Jawohl, seit Anfangs Jahr, laufe ich im POLAR Hungary Running Club.
Hast du Vorbilder beim Laufen?
Einer meiner Coaches ist mein Vorbild. Ihr Name ist Reka Turoczi. Sie ist ein wunderbarer Mensch. Sie hat ein volles Leben mit Kindern und Job und unterstützt viele Läuferinnen wie micht. Sie hat mir geholfen die Trainingsplanung zu verstehen und umzusetzen. Sie hat mir gezeigt, wie das Laufen in meinen Alltag passt und wie ich positiv bleibe und erfolgreich bin. Ich bin stolz, dass ich mit ihr laufen darf.
Wie organisierst du deine Trainingszeit?
Ich schaue immer, in welcher Stimmung ich bin und was am besten passt. Aber ich habe einen Wochenplan an den ich mich halte. Diese sind abgestimmt auf meine Rennen, für die ich mich vorbereite. Ich tausche mich mit meinen Coaches aus und lese die Erfahrungen von anderen Läufern. Ich laufe 40 – 50 Kilometer pro Woche bei 3 bis 4 Lauftrainings, welche lange langsame Läufe, aber auch Tempoläufe beinhalten.
Hörst du Musik beim Laufen?
Ich mag Musik. Mit Ihr fliegt die Zeit, wenn ich 15 – 20 Kilometer unterwegs bin. Dann lade ich meine Lieblingssongs und laufe los mit Portugal The Man – Feel it Still, Emeli Sande – Next to Me, David Guetta – Dangerous, Ed Sheeran – Shape of You, Micharl Sembello – Maniac.
Wie zeichnest du dein Training auf?
Ich liebe die Nike+RunClub App. Diese läuft auf meiner Apple Watch, wenn ich laufe. Man kann sich auf sie verlassen und ich mag die Challenge Programme. Zum Beispiel die monatliche 100 Kilometer-Challenge. Ich mag das Netzwerk, wo man kommentieren oder anfeuern kann. Und ich mag die POLAR-Uhren. Ich habe die M200 mehrmals getestet. Sehr einfach in der Bedienung.
Was hat dich das Laufen gelehrt?
Ganz viel über mich selber. Ich kenne mich besser, habe gelernt diszipliniert und kontrolliert zu sein. Und positives Denken. Ich lernte, dass ich alles erreichen kann im Leben, dass ich Ziele erreichen kann. Das ist sehr spannend. Der Grund warum wir manchmal nicht reüssieren sind unsere Ängste. Wir kennen unsere Kapazitäten zu wenig. Wenn man Ziele setzt und hart daran arbeitet, dann wird man sie schlussendlich erreichen. Für mich sind Ziele enorm wichtig. Aber das Beste ist am Ende der Strasse.
Auch habe ich durchs Laufen eine fantastische Community gefunden. Wegen dem Laufen lerne ich jeden Tag neue Leute kennen, die mich inspirieren und unterstützen. Sowas habe ich zuvor in keinem Bereich meines Lebens erfahren.
Hast du Ziele beim Laufen?
Ich habe im Jnauar mit regelmässigem Laufen begonnen. Ein Halbmarathon war mein erstes Ziel. Das habe ich in Budapest erreicht. Ich werde auch Halbmarathons in Serbien (Kanjiža), Ungarn (Budapest) Slovakei (Kosice) laufen. Der Lauf in Kosice ist übrigens der älteste Marathon von Europa. Und nächstes Jahr möchte ich unbedingt einen ganzen Marathon laufen. Ich will so viele Länder wie möglich bereisen und an Rennen teilnehmen.