Frédéric Dumas (44) wohnt in Neyruz (Freiburg). Wir haben den Jurist und Chef Rechtsdienst beim Generalsekretariat EJPD (Bund) zum Laufgespräch getroffen.
Fred ist ein ehemaliger Mittelstreckler (800m), Technischer Leiter und Trainer beim CA Fribourg und Mitglied des OK Murtenlauf (Verpflichtung Internationale und nationale Elite)
- Wie bist du Läufer geworden?
Laufen ist ja eine natürliche Bewegung und da mein Vater sportlich ist, bin ich ganz natürlich dazu gekommen. Ab der 1. Schulklasse habe ich begonnen ab und zu an kleine regionale Laüfe rund um Fribourg teilzunehmen. Meine ersten Schritte waren nichts besonders: es ging vor allem darum, die Erinnerungsmedaille abzuholen.
Nach einigen Jahren ohne besonderes Training bin ich aber immer besser ins Fahrt gekommen, so dass ich mich ab der Sekundarschule beim CA Fribourg angemeldet habe. Ab 1987 ging es also hauptsächlich um die Bahn (ausser im Herbst-Winter natürlich). Bis 20 habe ich die meisten Disziplinen der Leichtathletik bestritten und mich erst danach nur auf die Mittelstrecke konzentriert. Mit 22 kam der(späten) Durchbruch und die Teilnahme an verschiedene U23 internationale Wettkämpfe.
Heute bin ich nur noch Hobbyläufer. Ich trainiere regelmässig, verzichte aber auf die meisten Wettkämpfe. Momentan lautet das Ziel: Winterspeck zu verlieren und wieder einigermassen fit zu werden. Erst danach werde ich mich wiedermal das eine oder andere sportliches Ziel setzen.
Was magst du am Laufen?
Das Kontakt zur Natur, die Freiheit, das frische Luft, die Ruhe und vieles Mehr. Die Tatsache das es sehr unkompliziert ist: man kann von zuhause starten, benötigt weder irgendeinen Abo, eine teure Ausrüstung oder eine intensive Schulung. Das macht die Sache ganz einfach. Dazu kommt natürlich die physische Belastung und das Bedarf sich Ziele zu setzen. Das Gefühl ist ziemlich schwierig zu erklären: man kann zwar leiden (oder nicht), die „Müdigkeit“ die man am Schluss des Trainings spürt tut einfach unglaublich gut.
Wie läufst du normalerweise (Dauer, Tempo)?
Während meiner Leichtathletik „Karriere“ habe ich natürlich ganz gezielt und täglich trainiert.
Heute sieht es ganz anders aus: ich trainiere nach Lust, Laune und Möglichkeit: Mal 1x der Woche, Mal 3x. Meistens probiere ich 3x pro Woche Sport zu machen (sei es Velo, Tennis oder Laufen). Beim Laufen beschränke ich mich meistens auf Ausdauer von 45 bis 75 Minuten mit einem Schnitt von ca. 5’30“ pro Kilometer.
Hast du eine Lieblingsrunde?
Ich trainiere gern über Mittags in Bern, meistens entlang der Aare, da ich die flachen Strecken bevorzüge;-) Die Hauptstadt bietet sehr viele schöne Strecke an. Sonst gibt es die eine oder andere ehemalige Trainingsstrecke auf die ich gern ab und zu zurückkehre, z. B. entlang der Sense zwischen Laupen und Neuenegg. Dort habe ich früher viele Kilometer gedreht.
Läufst du alleine oder mit Freunden? Läuft dein Partner mit dir?
Je nachdem. Ich trainiere gern alleine, da ich oft dieses Moment benutze um mich zu enstpannen oder über verschiedene Sachen nachzudenken. Ein Teil (1/3 bis ½) des Training mache ich aber schon mit Kollegen, sei es um plaudern zu können oder um die Motivation zu behalten. Mit meiner Frau, die aus der Volleyballszene kommt, laufe ich nicht: das tut sie nicht besonders gern und bestimmt nicht mit mir;-)
Bist du Mitglied einer Laufvereinigung/Laufgruppe?
Seit 1987 bin ich beim CA Fribourg, früher als Leichtathlet, heute als ehrenamtliche Funktionär (TL, Trainer und noch vieles mehr).
Hast du Vorbilder im Laufen?
Früher schon (u.a. meinen langjährigen Trainer Alex Geissbühler), heute nicht wirklich. Ich folge aber die Laufszene mit Aufmerksamkeit und fiebere gern mit.
Ich bin zwar einen Sport-Freak, ein Lieblingsathlet habe ich aber nicht wirklich: für einen Poster an die Wand, fühle ich mich definitiv zu alt;-)
Wie organisierst du dein Training? Wie passt das Training in deinen Tag?
Unterschiedlich. Wenn möglich probiere ich während der Woche über Mittag in Bern zu trainieren, so dass ich am Abend Zeit für die Familie oder für meine Klubaufgaben habe. Am Wochenende laufe ich selten: entweder steht einen anderen Sportart auf dem Programm (Ski, Velo, Tennis) oder ich widme diese Zeit meiner Familie.
Misst du deine Läufe/Distanzen/Zeiten mit einer App oder GPS-Uhr?
Ja, ich trage eine Polar V800. Die bleibt aber einen Accessoire: eine spezifische Analyse der gespeicherten Daten mache ich nicht wirklich. Ich richte mich vor allem nach meinem Laufgefühl und höre auf meinen Körper. Dieser sagt momentan unmissverständlich dass ich zu wenig trainiere;-)
Was ist deine Lieblings-Trainingseinheit?
Das Bahntraining bleibt für mich das Schönste: in dem Sinn erinnere mich immer gerne an verschiedene Einheiten die ich früher mit meinen Trainingskollegen gemacht habe. Solche Trainings mache ich aber nicht mehr.
Heute hängt es mehr von meine Form als von den Trainingseinheiten ab: wenn ich mich gut fühle, macht einen Longjog Spass, sonst kann sogar einen leichtes 30‘ Footing zur Alptraum werden.
Was hat dir das Laufen gelehrt?
U.a. dass sich vieles erreichen lässt, wenn man es wirklich will und auch alles dafür setzt: kämpfe um das, was dir wichtig ist, glaub daran, gib nie auf, auch wenn deine Geduld auf die Probe gestellt wird. Das Motto gilt nicht nur für den Sport sondern auch für das Berufsleben.
Hörst du beim Laufen Musik? Und wenn ja, was?
Gelegentlich. Es kommt drauf an, ob ich mich nur entspannen will/die Natur zuhören möchte oder ob ich eine spezielle Motivation brauche (z.B. wenn es mehr als 70 Minuten dauert und ich alleine trainiere). In diesem Fall greife ich auf Musik (Elektro) zu.
Bei Wettkämpfe höre ich aber nie Musik. Ich fände es Schade die tolle Stimmung und die Unterstützung des Publikums zu verpassen.
Welches sind deine Ziele im Laufen? Gibt es z.B. einen bestimmten Lauf, den du mal machen willst?
Grundsätzlich möchte ich weiterhin Spass und Freude dazu haben, ohne dafür unbedingt zig Wettkämpfe zu bestreiten. Wenn meine verschiedenen Verpflichtungen es zulassen, würde ich aber gerne wiedermal besser und regelmässiger trainieren um vielleicht dann ein Paar Läufe dezent bestreiten zu können. Dann würde ich beim NY Marathon wieder am Start gehen. Die Stimmung dort ist einfach grossartig.